Allgäuer Anzeigeblatt, 27.09.2008
                
                
            
Sonthofen
„Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Bayern und Ungarn sind eine Erfolgsgeschichte“, sagte die ungarische Handelskonsulin Anna Esz beim Herbstempfang der Europa Union Oberallgäu in Sonthofen. Die Diplomatin referierte vor rund 60 Gästen zum Thema „Das Allgäu, Bayern und Ungarn – welche Chancen haben regionale Unternehmen“. Von den etwa 7000 deutschen Firmen, die in Ungarn mit eigenem Unternehmen präsent sind, komme ein Drittel aus Bayern. Auch die in Sonthofen angesiedelte Firma Dr. Kast Technische Gewebe habe eine Niederlassung in Ungarn. Esz erklärte, dass die bayerisch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen stetig wachsen. Die gegenseitigen Warenlieferungen entwickelten sich seit Jahren eindrucksvoll: So habe der Gesamtumsatz im Jahr 2007 9,6 Milliarden Euro betragen. Die Zahlen des ersten Halbjahres 2008 ließen darauf schließen, dass dieses Jahr die Hürde von 10 Milliarden Euro überschritten wird, prophezeite die Diplomatin.  
                In ihrem Bericht erläuterte die Handelskonsulin außerdem, dass Ungarn Absatzmarkt Nr. 11 und Lieferland Nr. 9 unter den Handelspartnern des Freistaates ist. Eine ganze Reihe von Mittelständlern kooperiere mit ungarischen Partnern und nutze dabei die hohe Arbeitsproduktivität sowie die niedrigen Lohnstückkosten für einen attraktiven Mix in der Gesamtproduktion aus. Ungarn habe sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten als Zulieferland für die Automobilindustrie etabliert. Außerdem sei das beidseitige Interesse der Unternehmen in der Elektronik ziemlich rege. Esz erklärte, dass auch Firmen, die Anlagen für die Nutzung umweltfreundlicher Energiequellen herstellen und dazu Kooperationspartner in der Produktion suchen, gute Chancen in Ungarn hätten. Gemeinsame Forschungsprojekte könnten ebenfalls zu weiteren Formen der Zusammenarbeit führen. Um neue Vorhaben zu unterstützen, stehen der ungarischen Wirtschaft in den Jahren 2006 bis 2013 etwa 32 Milliarden EURO an Förderungen zur Verfügung. Davon profitieren auch regionale Unternehmen.  
Kreisvorsitzender Harald Voigt sagte beim Empfang, dass es das Anliegen der überparteilichen Europa Union seit über 50 Jahren sei, Menschen in Europa zusammen zu bringen und die Nationen näher kennen zu lernen. Wichtig sei ebenso, die Bedeutung Europas als Werte- und Friedensgemeinschaft nicht in den Hintergrund zu rücken.

Der Kreisvorsitzende der Europa Union Oberallgäu, 2. Bürgermeister Harald Voigt dankte der ungarischen Handelskonsulin Anna Esz beim Herbstempfang und überreichte einen Bildband über die Kreisstadt Sonthofen als Erinnerung.
Allgäuer Anzeigeblatt, 28.07.2008
            
Eine "Europa-Akademie" in der Jäger-Kaserne?
                
                    Europa-Union Idee findet einhellige Zustimmung: Bundeswehr-Areal 
                    gut geeignet als Stätte der Weiterbildung 
                    in der EU 
          Sonthofen l pm l Wenn das Areal der
                Jägerkaserne in Sonthofen nicht
                mehr von der Bundeswehr genutzt
                wird, sollte dort eine „Europa-Akademie“
                als Weiterbildungs-Einrichtung
                der EU entstehen. Dieser Vorschlag
                ist in der Mitgliederversammlung
                der Europa-Union Oberallgäu
                gemacht worden.
                „Die Jägerkaserne bietet alle Voraussetzungen,
                um das Akademie-
                Projekt zu verwirklichen“, meint
                Harald Voigt zu den Gebäuden und
                Einrichtungen des Bundeswehr-
                Areals am Rand des Stadtzentrums.
                Voigt führt laut einer Pressemitteilung
                der Vereinigung diese überparteiliche
                Organisation auch weiterhin
                als Kreisvorsitzender. 
                Die Organisation
                widmet sich dem Gedanken
                eines vereinten Europas.
                Laut Voigt könnten bestehende
                Weiterbildungs-Förderprogramme. der Europäischen Union in Sonthofen
                gebündelt werden und zentral
                stattfinden. Der Kreisvorsitzende
                stellt sich vor, dass Teilnehmer aus
                allen EU-Ländern, aber auch aus
                den Staaten der EU–Beitragskandidaten
                ins Oberallgäu kommen, um
                wirtschaftlich, touristisch und kulturell
                noch besser zusammenzufinden.
                Die von den Mitgliedern einstimmig
                befürwortete Idee einer
                solchen Bildungsanstalt soll an die
                örtliche Stadtentwicklungsgesellschaft
                herangetragen werden, wenn
                sie vom Stadtrat aus der Taufe gehoben
                wird. Bekanntlich gibt es Pläne
                für einen Umzug unter anderem der
                Jägerkaserne aus der Stadtmitte in
                die frei werdenden Unterkünfte der
                Generaloberst-Beck-Kaserne mit
                der ehemaligen Ordensburg.
                Ein Höhepunkt im Terminkalender
                der Europa-Union heuer soll derBesuch des ungarischen Generalkonsuls
                am Freitag, 19. September,
                werden. Auch eine Sonderausstellung
                (12. bis 21. November) über
                „Konrad Adenauer und die europäische
                Integration“, ausgerichtet von
                der Konrad-Adenauer-Stiftung,
                wird unter die Besonderheiten eingereiht.
                Nachdem Frankreich gegenwärtig
                die Ratspräsidentschaft in
                der EU ausübt, will die Europa-
                Union im Herbst einen Vortragsabend
                zu den „deutsch-französischen
                Beziehungen“ sowie eine
                deutsch-französische Weinprobe in
                Immenstadt arrangieren.
                Der CSU-Landtagsabgeordnete
                Alfons Zeller (Burgberg) sprach in
                der Zusammenkunft aktuelle Themen
                der Europapolitik an. Insbesondere
                ging Zeller auf die Rolle Irlands
                nach der dortigen Volksabstimmung
                ein.
            
          EU-Projekttag des Schuljahres 2007/2008 
                        
                        
                        
                        Am 08. Mai 2008 fand für die 10. Jahrgangsstufe in der Aula der diesjährigen EU-Projekttag des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums statt. Die Veranstaltung war von Studienrat Thorsten Freudenberger und Schülern der 10. Klassen organisatorisch und inhaltlich vorbereitet worden und wurden vom Auditorium mit großem Interesse verfolgt.
                    Als Gäste unterstützen dankenswerterweise das Projekt mit Ihrem Sachverstand zwei führende Vertreter der überpateilichen Europa-Union, nämlich der Kreisvorsitzende der Organisation von Neu-Ulm, Herr Studiendirektor Alois Hertle, un der stellvertretende Kreisvorsitzende von Dillingen, Herr Oberstudienrat Dieter Schinhammer.
                    Im ersten Teil referierten die Schülerinnen und Schüler Elena Adä, Caroline Polzmacher, Julian Hirschberger, Daniel Rülke und Laszlo Maier (alle 10a) in der Form von Präsentationen über verschiedene Aspekte des zusammenwachsenden Europas wie die begriffliche Klärung der Bezeichnung "Europäische Union", ihre historische Entwicklung, ihre Strukturen und Organisationsformen und vieles mehr. Zur Ergänzung der Ausführungen waren im Hintergrund des Podiums Schautafeln aufgestellt, die die Europäische Union in Text und Bild veranschaulichten und von Schülern der Klasse 10b im Rahmen des Sozialkundeunterrichts entwickelt worden waren.
                    Als dann die beiden Vertreter der Europa-Union auf dem Podium in der Mitte zwischen den Moderatoren Isabel Schick (10a), Oliver Rudolph und Max Deisböck (beide 10b) Platz genommen hatten, warteten alle sehr gespannt auf die Fragen unserer Schüler und die Beiträge der Gäste. Zwei Komplexe wurden im Rahmen der Diskussion vor allem behandelt: die Funktion und die Aufgabe der überparteilichen "Europa-Union" sowie die Frage, was die Europäische Union konkret für die Jugend bewirke. Die Podiumsdiskussion schloss mit dem Appell der Gäste an die jugendlichen Zuhörer, auf der Basis von Latein Sprachen zu lernen, das europäische Ausland zu bereisen und sich mit der Geschichte Europas zu beschäftigen.
                    Die Veranstaltung wurde von allen, den Beteiligten und den Zuhörern, als wichtige und sinnvolle Möglichkeit gesehen, Europa als Verpflichtung und Aufgabe noch stärker als bisher im Bewusstsein der Jugend zu verankern.
                    
                    
                    Den ausführlichen Bericht über den EU-Projekttag können Sie / könnt Ihr auf der Homepage der Schule www.bvsg-nu.de nachlesen.
                    
                    
                    Hermann Muzell